Donnerstag, 27. Oktober 2011

GVO – Eine dunkle Sackgasse

In Kanada werden auf grossen Teilen der Mais-, Soja- und Zuckerrübenflächen Gentechnisch veränderte Sorten angebaut. Die Primäre Genveränderung all dieser Arten ist die Roundoup-Toleranz. So kann mit dem Totalherbizid Roundoup (diese Chemie vernichtet eigentlich jegliche Pflanze) fröhlich über die Kultur gespritzt werden. Diese sogenanten Roundoup-Ready Sorten werden seit 1996 komerziell angebaut. Die Kultur trägt keinen Schaden. In der Zwischenzeit wurden aber schon dutzende neuer Gene in die Sorten eingebaut. So werden inzwischen viele Schädlinge durch ein Gift vernichtet, welches die Pflanze selber produziert (z Bsp BT-Mais). Ausserdem kann inzwischen die Trocken-/Feuchtigkeitstoleranz sowie das Ertragspotential beeinflusst werden.

Die verschiedenen Genveränderungen am Mais der Monsanto-Tochter Dekalb

Die Entwicklung neuer GVO-Sorten basiert oft darauf, aus völlig Artfremden Organismen einzelne Gene zu entnehmen und in die Pflanzen einzuschleusen. Dies ist im Gegensatz zu den konventionellen Züchtungsmethoden ein ganz neuer Ansatz der viele Gefahren birgt. Zwar wird von offizieller Stelle verlautet, die Pflanzen seien unschädlich für die Umwelt. Wenn man aber beachtet wer die Studien finanziert, ist misstrauen angesagt. Das lebendige Beispiel für die Schadhafte Wirkung von Gentech-Lebensmitteln ist der Monsanto-Chef (Monsanto ist Lizenzinhaber von Roundoup und Marktführend im Bereich GVO-Saatgut) von Kanada. Dieser ernährt sich nur GVO-frei (d.h. nur Bio-Produkte, nur da hat man Gewähr, dass sie GVO-frei sind), ausserdem wird sein Garten biologisch bewirtschaftet.
Diese Genveränderungen werden meines Erachtens langfristig zu Problemen führen. Einige Probleme sind jetzt schon sichtbar oder beginnen sich gerade zu manifestieren:
Dem Bauer wird das Recht entzogen eigenes Saatgut zu produzieren. Gentechsaatgut ist 2-4x so teuer wie konventionelles Hybridsaatgut.
  • Einige Unkräuter wurden ebenfalls Roundoup tolerant. So müssen inzwischen auf vielen Feldern nebst dem Roundup auch noch andere Hebizide gespritzt werden. So erhöht sich die Gesamtmenge an ausgebrachter Chemie massiv. Dies alles beeinträchtigt das Bodenleben. So müssen mehr Kunstdünger verwendet werden, weil weniger natürliche Bodennährstoffe verfügbar sind. Schlussendlich verschlechtert sich die Ökobilanz. Ausserdem beeinträchtigt Roundoup direkt die Nährstoffverfügbarbeit im Boden. Roundoup wirkt auch auf die gleiche Art in der Pflanze.

Ein Roundoup-Ready Zuckerrübenfeld mit Roundoup-Ready Ausfallmais, diese Konstellation ist extrem unnatürlich

  • Der Mais wurde anfälliger auf Pilzkrankheiten. Diese waren bisher nie ein Problem. Monsanto hat natürlich das passende Fungizid bereit. Wenn der Mais gedroschen ist, verrottet das Maisstroh sehr schlecht. Klar, denn das Insektengift ist immer noch in der ganzen Pflanze vorhanden.
  • Viele Tierhalter beschweren sich über mehr Kranke Tiere als vor einigen Jahren. Schweine haben viele neuartige Krankheiten. Kühe sterben vermehrt an Krebs, oder haben Fruchtbarkeitsprobleme. So setzen inzwischen viele Milchfarmer auf GVO-freie Futtermittel.
  • Die Landwirte werden von Monsanto regelrecht ausgebeutet. So zahlen sie einen extrem hohen Preis für das Saatgut und müssen die Spritzmittel über dieselbe Firma beziehen. Und momentan sichert sich Monsanto überall auf der Welt Wasserrechte. An der Farmshow in Woodstock hatte Monsanto einen Riesen Auftritt an perfekter Lage. Sie warfen mit Werbegeschenken um sich und waren Hauptsponsor der Ausstellung.



  • Junge Landwirte werden schlechter Ausgebildet. Sie müssen die Natur nicht mehr verstehen, es reicht aus, wenn sie wissen wann gesät, Roundoup gespritzt und geerntet werden muss.
  • Die grossen Saatgutkonzerne beherrschen den Markt und haben so die Macht über die weltweite Nahrungsmittelversorgung.

Zum Glück haben wir in der Schweiz momentan noch das Gentech-Moratorium.  Dieses läuft aber 2013 aus. Deshalb rufe ich euch auf: Betet und Kämpft für eine Gentechfreie Schweiz!

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